Wo technische Innovation auf Handwerkskunst trifft: Ein Besuch beim Bäcker Schmidt

Der Bäcker Schmidt aus Heideck ist ein rein familiengeführtes, mittelständisches Unternehmen, welches mit ca. 570 Mitarbeitenden und 32 Bäckereifachgeschäften weit über die Grenzen Heidecks hinaus erfolgreich agiert. Im Rahmen einer vom CSU Ortsverband Heideck organisierten Betriebsbesichtigung wurden die interessierten Gäste, darunter der Bundestagsabgeordnete Ralph Edelhäußer sowie Landratskandidat Jochen Münch, von den Inhabern Michael und Jörg Schmidt durch die Handwerksbackstube geführt.

Diese betonten die hohen Qualitätsstandards als gelebte Unternehmens-Philosophie sowie den Anspruch, „so natürlich wie möglich und regional“ zu produzieren. Exemplarisch hierfür steht das Speiseeis, welches ohne Fertigprodukte auskommt, aus Frischmilch hergestellt und mit selbstgekochten Fonds verfeinert wird. Ebenso stellt die eigene Kaffeerösterei eine individuelle Geschmacksnote sicher. Auch die nachhaltige Herstellung der Backwaren genießt hohe Priorität. Herr Michael Schmidt führte dazu aus, das Unternehmen sei „in der Branche die einzige Bäckerei, die mit Holzhackschnitzel seine Backöfen betreibt, mit Thermoöl als Wärmeträger.“ Auf diese Weise werden 80 % der Backfläche mit Holzhackschnitzel aus der Region mit Backenergie versorgt. Unverkaufte Backwaren werden an Tafeln weiter gegeben oder im Sinne des „Re-Work“ zu Semmelbröseln, Schnitzelpanade oder Knödelbrot verarbeitet – getreu der Überzeugung: „Kein Lebensmittel wird weggeworfen.“ Als weiterer Beitrag zur nachhaltigen Unternehmens-Philosophie wird zeitnah eine Dach-Photovoltaik-Anlage mit 500 Kilowatt-Peak in Betrieb genommen. Ein anschauliches Beispiel für die Produktionsweise als technisch unterstütztes Bäckerei-Handwerk lieferte die Herstellung der Nussstange, ein allseits beliebtes Aushängeschild Heidecker Backkunst: Hierbei entlastet eine neue Maschine die Konditor/innen beim Auftragen der selbst hergestellten Nussmasse auf den Teig und dessen gleichmäßiger Portionierung. Das Drehen des Teiges, welches der Nussstange die charakteristische Form verleiht, erfolgt hingegen händisch. Herr Schmidt brachte den Vorgang auf die kurze Formel: „Maschinell aufgearbeitet, händisch veredelt.“ Die Betriebsbesichtigung endete schließlich mit einer Verköstigung der frisch produzierten Backwaren. Die Gäste waren beeindruckt von der Dimension der Backstube, den technischen Innovationen und der Überzeugung aller Mitarbeitenden, mit welcher der hohe Qualitätsanspruch sowie das Konzept der Nachhaltigkeit gelebt wird. Die Erfolgsgeschichte wird mittelfristig auch in Heideck weiter geschrieben, wo die Ur-Filiale des Schmidt Bäckers neu gestaltet werden soll.