Großes Interesse an Neutralität

Roland Schmidt von der Hanns-Seidel-Stiftung führte durch den Abend.

Informationen zur Planung von Windkraftanlagen und deren Auswirkungen stellte der Rechtsanwalt Roland Schmidt bei einer Veranstaltung der Hanns-Seidel-Stiftung anschaulich dar. Auf Initiative des CSU Ortsverbandes Heideck wurde die neutrale Informationsveranstaltung kurz vor dem bevorstehenden Bürgerentscheid platziert und über 80 Besucher folgten der Einladung. „Ziel war es, unentschlossene Bürgerinnen und Bürger einen Überblick über die möglichen Vor- und Nachteile von Windkraftanlagen zu geben“, erklärte der 1. Vorsitzende Ulrich Winterhalter.

Roland Schmidt gelang es, selbst bei dem stark emotional aufgeladenen Thema Neutralität zu bewahren. Neben den gesetzlichen Grundlagen konnte Schmidt viel aus seiner Praxiserfahrung berichten. Beim Thema Infraschall fehlt dem Münchner Rechtsanwalt der generelle „wissenschaftlichen Zusammenhang“ zwischen Gesundheitsbeeinträchtigungen und dem Geräusch, das von Windkraftanlagen ausgeht. Allerdings kommt es immer „auf den Einzelfall“ an, da jede Person Lärm und Geräusche anders wahrnimmt, so Schmidt. Ähnlich sieht der Experte auch die Wertentwicklung von Immobilien: Grundsätzlich sind keine pauschalen Abschläge zu erkennen, die oftmals von Maklern angegeben werden. Allerdings kann man durchaus bei der Einzelfallbetrachtung zu einem anderen Ergebnis kommen, erklärte der Referent. Beim Thema Artenschutz sieht Schmidt „unbestritten eine Gefahr für Vögel und Fledermäuse“. Aus seiner Sicht sind aber die gesetzlichen Rahmenbedingungen für Artenschutz in Bezug auf Windräder konkreter ausgearbeitet als für Menschen.

Bei der abschließenden Diskussion- und Fragerunde kamen alle Beteiligten überein, dass die Energiewende gestemmt werden muss. Der Bedarf kann durch Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien gedeckt werden. Der Verbrauch kann aber auch durch das „Sparen von Wärme und Treibstoff“ niedriger gehalten werden, so Schmidt.

Ulrich Winterhalter lobte die Veranstaltung: „Der informative Vortrag und die Tatsache, dass bei der Diskussion die unterschiedlichen Meinungen der Bürger respektiert wurden, hat mir gefallen. Diese Spielregeln wurden ausnahmslos eingehalten.“

Mit der generellen Information über die Auswirkungen von Windkraftanlagen sind die Zuhörer für den Bürgerentscheid gerüstet. Wie die Informationen durch den Einzelnen auf die Heidecker Ebene heruntergebrochen und verwendet werden, wird sich am Sonntag zeigen. 

Viele Interessierte in der Stadthalle